Das Konzept von AcePoint im Kommentar

Gerade habe ich mir das Konzept von Acepoint für seine Kandidatur zum politischen Geschäftsführer 2011 gelesen. (http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Acepoint/Konzept_NRW_2011) Ich muss ihm zu großen Teilen zustimmen und kann mir eine Zusammenarbeit super vorstellen!

Ich möchte einige Ergänzungen machen, die meiner Meinung nach essentiell sind, um sowohl die inaktiven und enttäuschten Mitglieder wieder in unsere Reihen zurück zu holen, als auch wieder breiter in der Öffentlichkeit präsent zu werden.

Vorbemerkung: Ich schreibe diesen Blogpost gerade beim Warten auf die Stammtisch-Leute in Weeze und höre mit einem Ohr “der Stimme des Volkes” zu. Hier waren wir kurz vor der Landtagswahl das Thema Nummer eins und auch nach unserem eher mageren Abschneiden bei der LTW war unsere Meinung am Tresen das ein oder andere Mal sehr gefragt.

Leider ist hier wie überall im “real life” das Interesse der Teilnehmer schneller gesunken, als der Stern nord-afrikanischer Diktatoren. Seit ca. anderthalb Monaten bin ich der letzte Mohikaner, der in Kevin’s Pub die Fahne der Piraten hoch hält. Gerade in der jetzigen Situation mache ich mir immer mehr Gedanken darüber, wie wir wieder in die Herzen und die Köpfe der Menschen kommen. Alleine trinken ist und bleibt nunmal asozial 😉

Angelehnt an Acepoint möchte ich seine Ausführungen ergänzen:

(zu den Vorbemerkungen)

* Ob wir die Ziele des “am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen” erreichen hängt stark davon ab, dass wir Ruhe in die Struktur-Debatte bekommen. Ich habe auf der #ol11 dazu spannende Gespräche geführt und unterstütze jetzt den Vorschlag, erstmal SaFoCo umzusetzen und dieses dann zeitnah anzupassen (Crewordnung entschlacken, juristische Fallstricke entfernen).

(zur Bestandsaufnahme)

Die Aktivität der Mitglieder lässt sich nicht messen, aber eine Art “Sammelruf” NRW-weit wäre sicherlich ein Anfang, um zu erkunden, wer mit uns noch ein einem Strang zieht. Ich warne nur vorher: Nicht alle ziehen in die gleiche Richtung!

Der Status Satzung/Finanzordnung sollte schnellstmöglich in einem mehrtägigen Barcamp mit anderen Vorzeichen als der KKK besprochen werden. Als Grundlage sollte ein fertiger Entwurf dienen, der Umgestrickt werden kann, aber kein Anfang bei 0% mehr. Am Ende geht man mit mehreren Entwürfen in einen LPT und nicht nur mit einer 0 oder 1 Entscheidung. Das halte ich für sehr wichtig.

(zur Umfrage)

Diese Chance haben wir meiner Meinung nach verpasst, der (Fail-)Datenbrief (“deine Email-Adresse lautet: “” … ) wäre hierzu eine großartige Möglichkeit gewesen. Ich befürchte, den willentlich inaktiven Mitgliedern zu sehr auf die Nüsse zu gehen. Hier schlage ich einen Newsletter vor, der über interne Entwicklungen berichtet und regelmäßig verschickt wird, aber per opt-in bestätigt werden sollte.

Wenn wir eine solche Umfrage starten, dann bitte zuerst mit den aktiven Mitgliedern. Ich fürchte mich nicht vor der sog. “Diktatur der Aktiven”, solange die Passiven jederzeit die Möglichkeit behalten, in das Geschehen einzugreifen. Wir müssen den inaktiven Piraten zeigen, dass Aktivität Spaß machen kann und Ergebnisse fördert. Alles was wir nach Außen erreichen (Presse-, Blog-, Newsportalerwähnungen) ist dazu ein wichtiger Schritt.

(zu den Zielen)

Ich befürchte, die Strukturdebatte wird nicht enden, sie wird sich verlagern. Ich bitte darum, dass wir immer wieder anzweifeln, was wir tun und die besseren Lösungen suchen, aber in Intervallen sollten wir auch mal wieder politische Arbeit leisten.

Wir müssen alle Wahlen in 2011 nutzen, um die Arbeit und die Ergebnisse aus BaWü, Berlin, etc. auszuschlachten. Ich sehe bei einigen Wahlen eine durchaus gute Chance. Wir werden dann Zulauf haben, den wir nicht direkt vergraulen dürfen. Evtl. ist hier der richtige Weg, mehr HowTos wie zu den Wahlen 2010 und 2009 zu veröffentlichen, um beispielsweise eine außerparlamentarische Mitarbeit in der Politik zu erklären. Ja, auch einer Zusammenarbeit mit anderen Parteien darf sich kein Pirat verschließen.
Wir brauchen mehr Koordinatoren, die als Ansprechpartner und Verteiler für regionale Aufgaben agieren. Mehr Infostände, auch wenn keine Wahlen vor der Tür stehen, mehr Besuche in den Räten und Stadtparlamenten. Mehr Vorträge, mehr Teilnahmen an Diskussionen und Zusammenarbeit mit Vereinen und Verbänden.

Einige haben das schon ganz gut begriffen und machen sich auf in die “real world”, um dort aufzufallen. Weiter so, auch wenn man mal alleine auf einem Stammtisch versauert oder an der Theke mit wildfremden diskutieren muss.

(zur Umsetzung)

Ich bin der Meinung, wir sollten uns nicht auf Themen festlegen, sondern genau die Themen aufarbeiten, bei denen wir Experten haben. Ich HOFFE das trifft für die Kernthemen zu, sollte das aber nicht der Fall sein, müssen wir hier das Feld erstmal räumen. Weniger gefährliches Halbwissen (z.B. zum Thema ePerso) wäre sehr angebracht. Kompetenz war eines der Versprechen, wegen dem ich in die Partei eingetreten bin. Wenn wir inkompetent auf jedes Thema springen, das gerade die Runde macht, sind wir nicht besser als die anderen Parteien.

(zu den Instrumenten)

Gerade nach dem Wochenende habe ich wieder Hoffnung in Liquid Feedback und möchte verstärkt dafür werben. Die Touren mit den Lehrgängen müssen im Land ankommen. Als Vorsitzender würde ich hier die Koordination übernehmen wollen. Vor allem möchte ich immer wieder die dort diskutierten Themen mit Net-/Notebooks und Smartphones in die Kneipen und Bars dieses Landes bekommen und die Menschen nach ihrer Meinung fragen, aufklären, erklären. Wenn wir die Politik die wir machen direkt am Volk entwickeln und unser Wissen / unsere Kopetenz dort anbringen haben wir eine Chance, als die Partei wahrgenommen zu werden, die mit dem Begriff “Basisdemokratie” in Verbindung gebracht wird.

(zu AKs/AGs/PGs optimieren)

Hier stimme ich zu 99% zu. Wichtig ist mir, auch die Crews und evtl. die KV zu beachten. Auch hier müssen wir auf Aktivität prüfen, um unnötige Mittelbindungen auf virtuellen Konten zu vermeiden.

Zudem müssen die AKs wieder erweckt werden. Ganz wichtig: Nicht nur Kernthemen, sondern evtl. ausgerichtet nach der Verwaltung in NRW müssen wir Themen und Positionen entwickeln, Experten anlernen. Die AKs sollten regelmäßig abgefragt werden, Ergebnisse vorstellen und vom Vorstand (polGF) auf den Schienen gehalten werden.

So… alles, was ich jetzt nicht kritisiert oder erweitert habe, übernehme ich zu 100%. Ich würde mich über eine Zusammenarbeit mit einem so visionären polGF freuen!

Schade… nach anderhalb Stunden noch immer keiner beim Stammtisch angelandet… dann mache ich mich mal auf den Weg nach Hause. Der Zaunpfahl winkt!1!elf!! 🙁

P.S.: Ich bitte darum Rechtschreibung und verschwurbelte Sätze zu entschuldigen. Mir war wichtig, auch ein Ohr für die Umsitzenden zu haben, die dann doch einige Fragen hatten, was ein Nerd mit Netbook in “ihrer” Kneipe macht! 🙂

1 Comment

  1. […] »phantasielos« im Gedächtnis. Dabei wollte ich an der Stelle eigentlich den Eindruck des »visionären polG« korrigieren. Ich habe nämlich in der Vergangenheit mehrfach am eigenen Leibe die Erfahrung […]

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to top