"Wäh Mama! Der Matze will mein Schüppchen klauen!"

Beim Weihnachtstreffen der Dortmunder Piraten ist aus dem gemütlichen Essen am Abend eine piratig-handfeste Diskussion geworden. Ich hatte meine Frau mit zu diesem Treffen genommen und sie saß mit großen Ohren am Tisch. Auf der Heimfahrt im Auto haben wir über Politik geredet, den Abend reflektiert und ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass hier mein zweiter Blogeintrag wartet 🙂

Hauptthema des Abends war die Arbeit des Kuschelkreises und die bisherigen Ergebnisse. Im Allgemeinen werden die Anstrengungen als positiv betrachtet, die Ergebnisse jedoch kritisch hinterfragt*. Mit Erstaunen musste ich aber auch feststellen, dass bei einigen Befürwortern des KKK  wieder die gleiche Vor-LPT-Verbohrtheit herrscht. Aber: Der Rückzug auf gewohnte Positionen und die Argumente der Vor-LMV-Debatten können und werden keine Ergebnisse erzielen. Wir haben die Wahl, ob wir mit dem Kopf durch Wand wollen oder gemeinsam eine Lücke zum gemeinsamen durchschlüpfen suchen – die Wand ist stärker als unser Kopf!

(*Derzeit bemühe ich mich darum mit Benjamin aus Köln in Kontakt zu treten um mit ihm einen neuen Termin zu vereinbaren, an dem wir uns mit den vernünftig visualisierten Änderungen vom letzten Samstag den Fragen der Kritiker stellen.)

Den sog. “Kuschelkreis”, durch Kooperation Kompromisslösungen zu erreichen um sich endlich der Politik zu widmen sehe ich aktuell als extrem gefährdet an. Als Moderator steht mir eigentlich sehr wenig eigene Meinung zu, aber ich fürchte um die Zukunft des ganzen LV NRW und möchte hier ein wenig von meiner Essenz aus den bisherigen Gesprächen zum Besten geben (ausserdem bin ich als Politiker – so meine Frau – daran interessiert meine Meinung so weit wie möglich zu verbreiten. Nun denn… :))

Wir werden – das ist die einhellige Meinung aller Beteiligten – einen großen Teil unserer Mitglieder verprellen und in die Inaktivität oder den Parteiaustritt entlassen, wenn wir es nicht schaffen, diesen Kuschelkreis zu einem vernünftigen Ergebnis zu führen. Einigen in der Partei ist dies völlig egal, sie bezeichnen es als “reinigendes Gewitter”. Ich persönlich meine wir können nicht auf noch mehr Experten verzichten, welche aufgrund der aktuellen Entwicklung die Flucht ergreifen oder sogar aktiv gegen die Piraten argumentieren. Experten die “Politik” als parteiinternes Geschacher kennen und hassen gelernt haben.

Immer wieder destilliert sich bei allen Gesprächen ein Thema heraus – ist das Crewkonzept noch zeitgemäß? Sollte man den Crews Budgets einräumen, wie kann man bekennende Crewbefürworter in einem LV ohne Crewsystem halten? In gefühlten 120% aller Gespräche zu diesem Thema geht es um die Themen “Geld” und “Gerechtigkeit”. Das Wort “Politik” fällt dabei nie!

Die Befürworter der Verbandsstrukturen reden von Planungssicherheit und klarer Linie, die Befürworter des Crewsystems wollen die fließenden Entscheidungen und die offenen Treffen der Piraten erhalten. Unser Kompromissvorschlag versucht beides unter einen Hut zu bringen ohne einer der Gruppen den Boden unter den Füßen weg zu ziehen. Jeder der piratige Politik machen möchte, soll dies mit Landesmitteln tun.

Den Crews durch Budgets Sicherheit zu geben, aber gleichzeitig ihre Aktivität zu überprüfen ist ein Ergebnis von Samstag, dass wir schnellstmöglich an die Kritiker bringen müssen. Viele Bedenken, dass “Papiertiger” Geld sammeln und horten werden damit aufgelöst und wir haben eine effektive Möglichkeit, die Landesmittel in die Regionen zu bekommen, wo das Geld für politische Aktionen gebraucht wird – im Sinne der Satzung und der Piraten.

Ich wurde gefragt, was ich von inaktiven Crews halte, die sich nur gegründet haben um Geld abzugreifen. Meine Antwort darauf ist regelmäßig: “Ich bin selbst in so einer Crew, denn lange Zeit ging es nicht anders!” Jetzt ist das Geld für die Wahlkämpfe ausgezahlt und wir diskutieren bereits die Auflösung der Crew. Hier im Kreis Kleve haben wir keine Probleme mit der Koexistenz, ich persönlich kann mit beidem leben, einer der Gründe warum ich als Moderator des KKK ausgewählt wurde.

In der heutigen Diskussion fand ich einen Ausspruch sehr bemerkenswert: Ich kann mit jeder Meinung leben, solange niemand versucht, mir diese Meinung aufs Auge zu drücken! Liebe KV-Befürworter, liebe Crew-Nazis (jaja, ich weiß!)… auf dem ersten Kuschelkreis in Dortmund waren wir uns beinahe alle einig, dass jeder Pirat in derjenigen Art Politik machen soll, in der er meint, dass er der Partei und ihren Zielen am meisten Nutzen bringt.

Lasst uns doch jedem Piraten diese Freiheit geben! Zeigen wir den Crews ein Budget auf und überwachen wir dann ihre Aktivität. Geben wir den KV ihr Geld + ihr Budget und lassen die lokalen Piraten entscheiden, was sie damit machen. Schenken wir den Vorständen und Schatzmeistern doch einfach für dieses lächerliche eine Jahr das Vertrauen, mit unseren kläglichen Finanzmitteln vernünftig umzugehen. Eins muss immer wieder erklärt werden, das ist mir heute wieder klar geworden: Ein Budget ist noch kein Bargeld!!!1!!elf!! Es ist das Anrecht, mit Landesmitteln im Sinne der Partei Ausgaben zu tätigen, die uns allen nutzen. Nicht einem KV, nicht einer Crew, sondern den Piraten in NRW oder einem Kreis von NRW.

Kommt zu den nächsten Terminen des Kuschelkreises und arbeitet bei uns mit! Verbessert unseren Vorschlag, schreibt ihn um, prangert ihn an, aber schreit nicht nur aus der dunklen Ecke heraus “das ist doch alles Mist”! Was nützt uns eine Satzung, die nur von 2/3 der Mitglieder getragen wird? Ich kann und will nicht unter 90% aus dieser Sache raus gehen, ich will eine Satzung mit der wir endlich anfangen können uns um die Politik in NRW zu kümmern.

Ich kann nicht verstehen, warum wir als erwachsene Menschen so lange darum streiten, wer wem evtl. und vielleicht das Förmchen klauen will, bis wir merken, dass uns der Sandkasten weggenommen wurde, in dem wir eigentlich spielen wollten.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Kuschelkreis
Michele

P.S.: Wenn andere dafür kritisiert werden, dass sie zu oft “Geld” in Reden sagen, will ich dafür gebasht werden, dass ich die Politik orange färbe! 🙂

9 Comments

  1. Andre Kasper18. Dezember 2010

    Moin
    Schöner Beitrag.

    Es geht um Politik. Meine Meinung ist, dass Struktur Nebensache sein muss. Leider ist Geld wichtig um Politik zu gestalten. Ein Konzept zur Lösung des Problems muss in meinen Augen so gestaltet sein, dass die Piraten vor Ort immer gleich viel Geld zur Verfügung haben. Egal wie sie sich strukturieren. Sie dürfen nicht mehr oder weniger Geld bekommen weil sie Crews, KVs, keine Crews, Banden oder sonstwas haben. Die Frage wie die Piraten vor Ort sich organisieren MUSS allein daran beantwortet werden, wie die Piraten vor Ort am Effektivsten miteinander arbeiten können. Jedes Konzept bei dem ein KV oder eine Crew im Gebiet gegründet sein muss um die maximal möglichen Mittel für diese Gebiet abzugreifen ist für mich nicht tragbar.

    Ich habe damals aufgrund klar definierter Ziele am Reboot-Konzept mitgewirkt:
    1. Eine Satzung soll einfach und verständlich sein
    2. Eine Satzung muss rechtskonform sein
    3. Die Piraten vor Ort müssen Planungssicherheit haben
    4. Entscheidungen über die Zusammenarbeit der Piraten vor Ort sollen von diesen selbst und nicht von irgendwelchen übergeordneten Strukturen getroffen werden
    5. Die Kreisverbände sollen unabhändig vom Landesverband arbeiten und funktionieren können, damit sie selbst in der Hand haben den Haushalt des Jahres vor Dezember fertig zu haben.

    Der aktuelle Entwurf wird diesen Ansprüchen nicht, bzw. nur in sehr geringen Teilen gerecht. Es handelt sich eben NICHT um eine Kompromisslösung. Viele Ansprüche die sich mit der Crew/KV Frage gar nicht schneiden sind dennoch nicht erfüllt.

    Warum arbeite ich nicht beim KKK mit ?!
    Ich habe mehrfach die Leute die das Reboot Konzept abgelehnt haben aufgefprdert zu artikulieren welche Ansprüche sie an eine Satzung haben. Ich würde mir gerne Gedanken darüber machen wie man diese Ansprüche mit in eine Satzung einbringen könnte. Dies ist bis heute aus taktischen Gründen nicht passiert. Denn wenn man ein Konzept vorlegen könnte, dass diesen Ansprüchen gerecht würde, würden den Leuten die Argumente ausgehen. Auf der Basis “wir sagen euch wie wir es machen könnten, und ihr könnt nachbessern, wir sagen euch aber gar nicht was erfüllt sein müsste damit ihr konstruktive Gegenvorschläge einbringen könnt” kann und werde ich nicht arbeiten. Eine gemeinsame Lösung kann nur daraus bestehen, dass man die Karten auf den Tisch legt und gemeinsam eine Lösung erarbeitet. Etwas vorzulegen und jede Kritik als “Ihr schadet der Harmonie” abzudrücken ist es einfach nicht. Es geht nicht um Harmonie. Es geht um eine gemeinsame Lösung. Die bisherigen Entwürfe bilden die Ansprüche die ich habe nichtmal soweit ab wie sie sich unterbringen ließen.

    Ein weiterer Punkt ist die Modularisierung. Es wurde besprochen strittige Punkte modular zu gestalten und der LMV diese Entscheidungen zu überlassen. Dies ist vom Tisch. Der KKK hat in meinen Augen bereits versagt.

    Die Gespräche hätten funktionieren können, wenn die Leute die Leute die beim letzten LPT Vorschläge eingereicht haben sich konstruktiv zusammen gesetzt hätten, die Karten auf den Tisch gelegt hätten und etwas daraus gestaltet hätten. Stattdessen haben wir eine ineffektive Riesenrunde die nicht etwa die beiden Ansätze zusammen bringt, sondern die einen dritten noch grauenhafteren Entwurf erarbeitet. Wem genau soll das helfen ?

    Ich bin in der Partei um Politik zu machen. Es ist für mich unerträglich mit welcher ignoranz manche Piraten meinen sie müssten mir ihre Lieblingsstrukturen aufzwängen. Warum überlässt man diese Entscheidungen nicht den Betroffenen vor Ort ? Ist es wirklich sinnvoll allen Leuten aufzuzwängen noch Papier-Haustierchen zu halten damit sie die maximal für ihren Ort verfügbaren Mittel erhalten ? Wem soll dieser Verwaltungsmist nutzen ? Und dann spricht man auch gleich schon von Überwachung… und wann wer aktiv ist.. Das klingt nach Regeln, Vorschriften, Unsicherheit und Kontrollwahn. Wer will diesen Satzungen verstehen ? Wer will dafür bürgen, dass sie noch Rechtssicher sind ? Wer will KV Schatzmeister sein wenn er keine Planungssicherheit hat, weil das Geld einfach wegbrechen kann ? Und vor allem wer in der Partei hat wirklich soviel Spaß an einer Formal-Bibel ?

    Ich muss ehrlich sagen: Ich nicht. Und ich werde auch keinen untragbaren Entwurf mittragen damit mich alle lieb haben oder damit das Thema abgeschlossen ist. Mein Anspruch ist eine Lösung die effektive politische Arbeit in der Partei ermöglicht. Wenn Leute aus der Partei austreten weil andere sich nicht ihr Modell aufzwängen lassen wollen, sondern selbst über ihre Struktur entscheiden wollen, ist das so. Ich mag niemandem verbieten in der ein oder anderen Form zusammen zu arbeiten. Aber ich mag nicht irgendwem vorschreiben in welcher Form er zusammenzuarbeiten hat, wie er sich wann wo trifft, welche Projekte jetzt ausreichend “Aktivität” zeigen, ob Beschlüsse im Konsens oder der Mehrheit gefällt werden usw… Wir dürfen uns diesen totalitären Regelwahn schlichtweg nicht aufzwängen lassen, weil einige wenige die Strukturfrage über die inhaltliche Arbeit stellen.

    Antworten
    1. mmarsching18. Dezember 2010

      Eine Mini-Antwort von mir: Ich habe die bedanken der Crew-Leute durchaus gehört und frage mich, warum das nicht ankommt? Das streichen von festen Budgets wird als de-facto Abschaffung des Crewsystems gesehen. Word! Darauf muss eine Antwort gefunden werden.

      Hier müssen sich nicht alle lieb haben, aber zu sagen „ui, das ist jetet aber doof, wie ihr das gemacht habt“ ist auch nicht der richtige Weg. Zu den Treffen zu kommen und zu fragen, „was ist aus modularen Ansätzen geworden“ oder „was meint ihr mit Aktivität prüfen“ würde jedem helfen und die guten Ideen würden nicht in einem Kreis von 20 Leuten versauern.

      Leider ist es keine Lösung, das „Optimum“ zu finden. Davon bin auch ich persönlich lange weg. Nur der Status Quo ist kein gangbarer Weg, es MUSS sich etwas verändern damit wir die Zeit und die Lust wieder finden, uns um Inhalte zu kümmern und nicht mehr um uns selber. Wir sind Planet und Satellit in einem, das kann es nicht mehr sein.

      MfG
      Michele

      Antworten
      1. Dave-Kay19. Dezember 2010

        Ich habe die bedanken der Crew-Leute durchaus gehört und frage mich, warum das nicht ankommt? Das streichen von festen Budgets wird als de-facto Abschaffung des Crewsystems gesehen. Word! Darauf muss eine Antwort gefunden werden.

        Ich habe eine Antwort darauf: Das ist bullshit! Sorry für die Ausdrucksweise, aber ich habe exakt mit dieser Argumentation ein Riesenproblem und lasse das Argument genau deswegen nicht gelten.
        Was sind Crews? Crews sind kleine Arbeitseinheiten von Leuten, die sich gut verstehen und deswegen zusammen gschlossen haben.

        Was bewirken Crews? Crews übernehmen im Team politische Aufgaben vor Ort, Aktionen, Planungen zu solchen etc.

        Warum bin ich als Gegner des Crewbudgets für Crews und glaube nicht, dass ein wegfallendes Crewbudget Crews abschafft? Das ist wohl die zentrale Frage hier. Dazu zunächst mal, ich liebe es in einer Crew zu arbeiten, denn ich habe Ideen. Ideen für politische Aktionen und ich habe mit meiner Crew eine Gruppe, die mir bei der Umsetzung dieser Ideen hilft, oder mir direkt sagt:”nein, das ist keine gute Idee!” Wenn ich also eine gute Idee habe, ist die Crew die Instanz, die mir beim vorantreiben dieser Idee hilft. Wenn meine Idee nicht gut ist, sagt mir meine Crew das und ich muss mich nicht weiter damit beschäftigen. Angenommen die Idee war gut, so hilft mir die Crew bei der weiteren Ausarbeitung und somit dabei, die Idee auch über die Crewgrenzen hinaus bekannt zu machen, sie zu verfeinern und somit die Chancen zu erhöhen, dafür auch Geld zu bekommen, wenn es erforderlich ist.

        Und das Schöne daran, bei alldem geht es um Politik und darum die Partei vorwärts zu bringen. Man kann also sagen, eine Crew kann ein Ideenkatalysator sein, oder um es mal überspitzt (aber nicht böse gemeint) zu sagen, Crews sind Seilschaften light.

        Ich kenne keinen Grund, warum ich diese Arbeitsweise aufgeben sollte und ich sage es nochmal, Leute die behaupten, Crews würden mit der Abschaffung der Budgets abgeschafft, glauben deutlich weniger an ihr Modell als ich.

        Und btw. ich will das nicht vorenthalten, ja, die Abschaffung der Budgets wird vermutlich zu einem Rückgang der Anzahl der Crews führen. Aber ganz ehrlich, wenn Geldbeschaffung der Grund für eine Crew ist, hat sie in meinen Augen keine Existenzberechtigung.

        Ich werde euer Modell ablehnen und ebenso wie ihr für euer Modell Propaganda machen wollt, werde ich vorher Propaganda für die Ablehnung betreiben, warum hat Andre oben sehr schön erklärt. Ich unterschreibe seinen Kommentar zu 100%.

        Einziger Ausweg, ein modulares Angebot eurerseits, dass es mir ermöglicht, gegen ein Crewbudget und vor allem gegen Konkurenzsituationen vor Ort zu stimmen. Was euer Regionenbudget tut ist nämlich genau das, 2 unterschiedliche Strukturen vor Ort gegeneinander zu positionieren. Das ist politisch verantwortungslos.

        Gruß
        kai

        Antworten
      2. mmarsching19. Dezember 2010

        “Ich werde euer Modell ablehnen”

        Genau DA sehe ich das Problem. Anstatt sich zusammen zu setzen und GEMEINSAM eine Lösung zu erarbeiten ist “unsere” die richtige Lösung und “eure” die falsche Lösung. Genau diese Einstellung ist es doch, die den KKK in eine “falsche” Richtung laufen lässt und Fronten aufbaut, wo keine mehr sein sollten.

        Von wegen wir setzen uns an einen Tisch. Die Crew vs. KV-Debatte ist wieder im vollen Gange und keiner sucht Lösungen sondern findet seinen eigenen Ansatz besser. Wenn von den beiden Extremen aber keiner mehr kommt, dann bleiben die moderaten in der Mitte und erarbeiten eine Lösung die Eier legt, Wolle und Milch gibt, weil sie keinen verprellen wollen – und produzieren damit einen dritten Standpunkt, den von seinen Extremen will keiner abrücken…

        Antworten
      3. Andre Kasper19. Dezember 2010

        Das Problem ist nicht, dass ich nicht nach Lösungen suche mit denen alle Leben können. Es ist auch nicht die Crew vs. KV Debatte. Die Frage ist viel mehr Regelwahn, Überwachung, Verwaltungsmist und Einschränkung der Entscheidungskompetenzen der Piraten vor Ort gegen “lasst die Leute doch einfach politisch arbeiten wie sie möchten”.

        Das Problem ist, dass das Ziel für einige im KKK nicht ist die Arbeit in der eigenen Struktur zu ermöglichen. Vielmehr wird versucht andere Strukturformen zu unterbinden oder zumindest zu erzwingen, dass die eigene auch vorhanden sein muss.

        Wie gesagt: Wer austreten möchte, weil es ihm nicht gelingt andere einzuschränken muss dies ggf. tun. Das klingt böse, aber das Ziel einer Strukturordnung kann nicht sein Egos zu befrieden.

        Antworten
      4. Dave-Kay19. Dezember 2010

        Hallo Michele,
        danke für die Demonstration 🙂
        Du bist genau drauf reingegangen, hast alles ignoriert, was ich geschrieben habe und hast dich nur auf diesen einen Satz gestürzt. Da steht aber noch mehr, da steht auch drin, was genau ich ablehne und nein, das Problem ist nicht lösbar und es ist das einzige Problem, das tatsächlich existiert: Ich lehne Crewbudgets aus voller Überzeugung ab. Da gibt es keinen Raum für einen Kompromiss, da bin ich nicht zu überzeugen und da rede ich auch erst gar nicht groß drüber. Für Crewbudgets werde ich niemals stimmen, Punkt.
        Und ich verrate dir etwas, damit bin ich nicht alleine und so lange ihr das nicht zu einer Option macht, werdet ihr die 2/3 nicht erreichen, genauso wie wir sie nicht bekommen haben, weil diese Option gar nicht vorhanden war.
        WENN ihr die 2/3 erreicht mit eurem Entwurf, dann nur weil alle wollen, dass der Streit vorbei ist. Das Problem ist nur, euer Entwurf erzeugt eine neue Qualität von Streit, denn er tut genau das, was ich oben sage, er ermöglicht lokal konkurrierende Strukturen. Benjamin hat zwar beim Treffen einen Weg aufgewiesen, das Geld vor Ort raus zu nehmen, aus dem Streit, er hat aber das eigentliche Problem gar nicht erfasst und das ist mit diesem Modell zementiert. Selbst wenn ich also, der Harmonie im LV wegen wollte, ich müsste das Modell trotzdem ablehnen, um in Düsseldorf nicht weiter in Streitigkeiten zu versinken.
        Und da sind wir dann an dem Punkt der “Mitarbeit”. Ich erachte es als einen ziemlichen Hohn, mir das zu unterstellen. Ich war an Reboot beteiligt und ich hätte mich, mit den anderen aus dem Reboot-Team, der PG-Satzung und Olaf hingesetzt und versucht, Reboot so modular aufzubauen, dass alle Interessen darin vorkommen und dann hätten wir das Ding auch modular abgestimmt, so wie wir es in Düsseldorf gemacht haben und wir wären zum 24.12 mit einem fertigen Entwurf gekommen. In dieser Gruppe aber, in der direkt der Vorwurf kam, der sinngemäß hieß, man müsse sich an das Harmoniegebot halten, war ich nicht bereit zu arbeiten und mein Besuch vor Ort hat mich darin bestärkt, dass ich damit richtig lag.
        Dieses Modell der Eierlegenden Wollmilchsau, dass ihr da gerade anstrebt um wirklich jeden zu integrieren ist zwar löblich, aber es ist ein fürchterlicher Irrweg, denn:
        1. Meine größte Sorge und mein wichtigster Kritikpunkt, ihr etabliert damit konkurrierende lokale Strukturen. Wer in Düsseldorf lebt, weiß was das bedeutet. Der Rest möge sich bitte mit Düsseldorfern unterhalten.
        2. Die Schlüsselfunktionen bei der Verteilung der 9 Euro birgt eine unplanbare Gefahr, dass eine der genannten 3 Gruppen mit leeren händen dasteht. Während mich das in punkto Crew soweit erst mal nicht stören würde, sört es mich ganz sicher beim LVOR und bei den Crews bedeutet es, dass wir uns auf dem LPT erneut streiten werden. Gleichzeitig ist die Chance, dass genau das eintritt aber imho sehr groß.
        3. Wer soll Schatzmeister werden und dieses Monster bändigen? Du redest von Mitarbeit und nimmst als Grundlage dafür dieses Bürokratiemonster an? Ernsthaft, das widerstrebt allem, was ich im Reboot-Team vertreten habe. Mich als Mitarbeiter anzuwerben heißt, das Ding in die Tonne, komplett.

        Zu deinem 2. Absatz, der Streit exisitiert nur, weil Crew vs KV bei uns heißt, dass Gelder vergeben werden, weil ein paar Leute sich zu einer Gruppe zusammenschließen. In meinem kopf hat nie ein Streit Crew vs KV existiert. Warum, das kannst jetzt gleich nochmal in meiner ersten Antwort nachlesen unter Zuhilfenahme dessen, was wir als Reboot-Team in Satzung und FO geschrieben haben. oder kurz, was ich ablehne ist ein Crewbudget und gleichzeitig will ich auf meine Crew nicht verzichten, für mich hat dieser Streit mit dieser Trennlinie nie existiert, weil sich die beiden nicht ins Gehege kommen.

        Gruß
        kai

        Antworten
  2. Andre Kasper18. Dezember 2010

    Die Bedenken habe ich natürlich auch gehört. Aber ich möchte wissen was erfüllt sein muss. Du wirst auf der NRW Mailingliste und an diverse Hauptredner hinreichend Mails von mir finden die darum bitten Ansprüche zu formulieren. Strategisch ist nur zu meckern, aber nicht zu sagen was erfüllt sein müsste prima. Man kann die entsprechenden Leute niemals darauf festnageln, dass Ihre Wünsche jetzt erfüllt sind. So ist keine konstruktive Arbeit an einer Lösung nicht möglich. Ich mag nicht hören dass die Leute alles nicht wollen, sondern ich mag hören was sie wollen.

    Zum Crewzwang: Mir ist egal dass einige wollen das alle Crews gründen müssen um Geld zu bekommen. Das kann einfach nicht sein. Ich bin durchaus dafür, dass jeder eine Crew gründen DARF, aber alles was dazu führt, dass ich eine Crew gründen MUSS um maximale Mittel zur Gestaltung der politischen Arbeit zur Verfügung zu haben ist einfach nicht tragbar. Ich finde es auch lächerlich sich erpressen zu lassen. Ein Aachener hat absolut gar nichts davon wenn ein Bochumer in einer Crew arbeitet statt in einem KV oder anderesrum. Wenn er meint hier austreten zu müssen, muss er dies halt tun. Ich will niemanden Crews oder KVs verbieten, aber genauso wenig will ich jemanden Crews oder KVs aufzwängen. Dies ist möglich. Ein beispielhaftes Modell hierzu liegt Dir vor. Es stellt gleichzeitig sicher, dass eine Crew Geld zur Verfügung hat, und auch wie von Olaf gewünscht überregional arbeiten kann. Völlig ohne Bibelwerk und in einem System das verständlich und für jeden nachvollziehbar ist. Ich bin nicht völlig tatenlos zu dem Schluss gekommen der KKK sei an den Leuten die dort mitwirken gescheitert.

    Ich kann keine Implementierung machen ohne mir über die Ziele und Designkriterien im Klaren zu sein. Das diese nicht definiert werden halte ich leider für Kalkül. Ich mag mich nicht an Entwürfen abarbeiten, sondern an Kriterien die erfüllt sein müssen, und welche ggf. modularisiert angeboten werden müssen wenn sie sich widersprechen. Dann kann ich am Ende auch überprüfen ob ich mein Ziel erreicht habe. Das was zur Zeit dort diskutiert und erarbeitet wird hat nichts mehr mit dem zu tun wofür der KKK ins Leben gerufen wurde.

    Antworten
  3. Grumpy19. Dezember 2010

    Schade, auch hier wieder die Deutungshoheitsinterpretatoren bei der Arbeit zu entdecken.

    Antworten
    1. mmarsching17. Januar 2011

      Sollte ich damit gemeint sein, bitte ich um eine Bedeutung des Wortes, denn ich bin nicht in der Lage es zu deuten 🙂

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Scroll to top