Über die Klausurtagung in Bad Honnef

Letzte Woche Montag und Dienstag hat sich die Piratenfraktion NRW zu einer Klausurtagung in Bad Honnef getroffen. Da viele Punkte der Besprechung – gerade am ersten Tag – sehr persönlich und vertraulich waren, möchte ich hier keine Rechenschaft über die genaue Themenreihenfolge oder Ergebnisse abgeben. Überhaupt wurden keine Beschlüsse gefasst, denn dies soll in öffentlichen Sitzungen im Landtag passieren.

Zwei Dinge, die mir wichtig waren, sind etwas rudimentär daher gekommen:

Erstens habe ich das Gefühl durch mehr Hintergrundwissen über meine Kollegen eine bessere Verständigung herstellen zu können – und damit bessere Politik machen zu können. Dabei möchte ich niemanden bis auf die Unterhose ausgezogen sehen (bildlich gesprochen), sondern Waffengleichheit mit anderen Fraktionen herstellen, die sich über die Hierarchien der anderen Parteien nach oben gearbeitet und dabei kennen gelernt haben. Ein bis zwei mir neue Informationen habe ich bekommen. Leider wurde nicht allgemein über die Hintergründe und die Entwicklung zu “Profipolitikern” gesprochen. Sehr schade, nach wie vor glaube ich, dass wir da versteckte Potentiale haben, die wir nutzen könnten. Als Beispiel möchte ich meinen eigenen Hausbau und das dabei erworbene Wissen anführen, die Vermietung von Objekten durch Mitglieder des Landtags oder Berufsausbildungen, die nicht dem Beruf entsprechen, der vor der Wahl ausgeübt wurde. Hier liegt einiges Potential rum, was im Verborgenen uns gemeinsam keinen Nutzen bietet.

Zweitens haben wir beim Socializing einen netten Abend verbracht. Mein Verbesserungsvorschlag jedoch wäre, nicht die Hotelbar zu nutzen sondern tatsächlich ein gemeinsames Abendessen außerhalb der Klausurräume durchzuführen. Mir schwebt dabei vor, dass die Atmosphäre “Seminar-Hotel” durchbrochen werden sollte um sich noch mehr zu öffnen.

Alles in allem war die Klausurtagung eine sehr konstruktive Veranstaltung: Wir haben uns miteinander ausgesprochen, haben über Strategien und Zielsetzungen geredet, haben unsere persönlichen Wünsche und Zielvorstellungen besprochen und am Ende sicherlich den ein oder anderen Stein aus dem Weg räumen können, um demnächst noch bessere Arbeit im Landtag abzuliefern. Mit der Entscheidung die gewonnenen Erkenntnisse in öffentlich zu behandelnden Anträgen zu bearbeiten wird dabei meiner Meinung nach dem Transparenzgedanken der PIRATEN sehr gut gedient. Persönliche Aussprachen sollten weiterhin in einer geschlossenen Atmosphäre stattfinden können – politische Inhalte gehören nachher an die Öffentlichkeit!

Ich hoffe, dass wir sehr schnell einen neuen Termin finden, damit solche Klausurtagungen regelmäßig stattfinden und kann nur allen anderen Piratenfraktionen (auch zukünftigen!) empfehlen, solche “Ausbrüche” zu wagen. Kurz nach Bildung einer Fraktion ist diese Aufgabe mMn Pflicht, denn nichts hilft besser bei der Zusammenarbeit von völlig unterschiedlichen Personen mit völlig unterschiedlichen Hintergründen als sich abends mal auf ein Bier zusammen zu setzen und einfach nur zu plaudern, während man dem Hamsterrad des Landtags entkommen ist.

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