Landesparteitag in Niedersachsen

Um meinen Besuch beim #LPTNDS11 nicht gänzlich vorbeirauschen zu lassen und mir selber ein paar Notizen für die Vorstellung am Donnerstag zu geben, hier ein paar Fetzen des Lobes und der Kritik. Ich gehe der Reihe nach von der ersten Anfahrt aus durch und schreibe stichwortartig herunter, was mir aufgefallen ist.

Gut : Die Halle, ein länglicher Bau, sauber und ruhig gelegen in einer Art Industriemuseum. Durch ein riesiges Banner in zwei Hälften geteilt wurde die Halle gut ausgenutzt. Im vorderen Bereich reichten die Mitglieder der “AG Brötchen” (eigentlich “Schnittchen”, aber es kann nur eine geben!) Getränke und eine Menge Essen für lau, hier war ein Infostand aufgebaut mit Materialien und Sitzgelegenheiten.

Schlecht: Die Lage war sehr versteckt in der Ecke des Museumsviertels. Interessenten kamen hier keine “einfach so” vorbei. Da musste man schon wissen, wo man hin will.

Gut: Die Anfahrt war gut angeschildert. Nach ein paar mal hin und her fahren in Delmenhorst kannte ich die Wege quasi auswendig und das Navi blieb aus.

Gut: Die Verpflegung, kostenlose Brötchen, Kuchen und Obst  für alle. Wasser stand auf den Tischreihen, nur Getränke mussten extra gezahlt werden. Fand ich vorbildlich.

Schlecht: Die Akustik ging gar nicht. So schön 4 Mikros im Raum verteilt auch sind, sollten sich alle auch gleich ausgesteuert anhören. Beiträge vom Rednerpult waren in der letzten Reihe kaum zu verstehen, was auch daran lag, dass ausgerechnet der Lautsprecher auf unserer Höhe nicht angeschaltet war, der Ton also von vorne und hinten kam. Ach ja, einmal war jemand vorne gut zu verstehen: als @BigArne ins Mirko geschrien hat. Aber das wäre auch ohne wohl besser zu verstehen gewesen.

Schlecht: Die Sitzanordnung konnte ich nicht verstehen. Der Vorstand sitzt also geschlossen auf der Bühne mit seinen elf Leuten? OK, wäre noch hinnehmbar, aber dass die das Privileg haben, Wortbeiträge jederzeit (geht gar nicht!) und im Sitzen (wer redet denn da gerade?) zu verfassen war dann doch … unglücklich. Beim nächsten mal bitte aufstehen und brav am Mikro anstellen, oder wenigstens aufstehen beim Reden. 🙂

Schlecht: Die Toiletten kann der Nutzer der Halle zwar nicht umbauen, aber evtl. wäre eine bessere Lösung mit Stellwänden o.ä. möglich gewesen. Spätestens am nachmittag des ersten Tages, als das Männerklo durch Feststellung mit einem Mülleimer mal gelüftet wurde, war der Geruch in unserer Reihe eher “mangelhaft”. Keiner kann was für die Lage der Männerklos direkt neben den Sitzreihen, aber wir gesagt… *iiiiiiih*

Gut: Die Organisation hatte zu jeder Zeit die Versammlung im Griff. Es war eigentlich immer klar, wo man sich in der Diskussion gerade befand oder wer gewählt wurde. Innerhalb eines Tages war der komplette Vorstand gewählt. Ja, richtig ihr Bingen-Besucher: Innerhalb EINES Tages. Dann wurden sogar noch Satzungsänderungen behandelt! Am zweiten Tag folgten Schiedsrichter, Vertrauenspiraten, Delegierte und programmatische Anträge. Ich höre den Ruf von Heidenheim…

Mittel: Die Anträge kamen mir zwar durchdacht, aber teilweise am falschen Ende angebracht vor. Bildung ist Landesthema, Kennzeichnungspflicht für Lebensmittel ist ein Bundesthema. Da gehört es auch hin. Es wird wenig nützen, wenn man in Niedersachsen eine solche Pflicht fordert, auf Bundesebene aber davon nichts hören will.

Schlecht: Die Kandidaten waren zu zahm! “Ich kann den Job als Vorsitzender machen, aber nehmt lieber den anderen!” – “Nee, ich möchte den Job auch nicht, der erste ist viel geeigneter als ich.” Leute, so geht es nicht. Mir fehlte bei allen Kandidaten der unbedingte Wille, innerhalb der Partei Verantwortung zu übernehmen und die PIRATEN in Nds. in die Kommunalwahlen zu führen. Nur mit drei Anträgen “die wir mal abstimmen, die Piraten können lokal immer noch was anderes entscheiden” kommt ihr da nicht weiter. Gemeinsam anpacken im Vorstand. Bitte! 🙂

Alles in allem ein zahmes Wochenende, bei dem mich die Suche nach dem Bäcker am Sonntag morgen mehr Nerven gekostet hat, als der ganze Parteitag. Ich hätte mir ein wenig mehr Diskussionen gewünscht, die immer wieder durch Meinungsbilder (“huch so viele Enthaltungen, dann ziehe ich den Antrag zurück”) unterbrochen wurden. Als es dann einmal endlich losging mit der Diskussion, wurde sogar ein Antrag auf sofortige Abstimmung gestellt. So sieht Demokratie aber nicht aus, lieber GO-Antragsteller…

Auf der Rückfahrt noch ein Lichtblick: Ich hatte eine Begleitung dabei, die bald Bildungspolitik in NRW mitmachen wird. Da freu ich mich drauf…

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